Woman Having Video Call in Home Office

Die COVID-19-Pandemie war mehr als nur eine gesundheitliche Krise. Sie hat unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeitswelt nachhaltig verändert. Homeoffice, digitale Transformation und neue Arbeitsmodelle sind keine temporären Phänomene mehr, sondern Teil eines langfristigen Paradigmenwechsels.

In nahezu jedem Jahrzehnt gibt es Ereignisse, an die sich Menschen kollektiv erinnern – Momente, die sich unauslöschlich ins Gedächtnis einprägen. Häufig sind diese Ereignisse negativ besetzt. Für die 2020er Jahre markiert in Österreich insbesondere der 15./16. März 2020 einen solchen Zeitpunkt: den Beginn des ersten landesweiten Lockdowns aufgrund der COVID-19-Pandemie.

Lockdown und Unsicherheit

Zu diesem Zeitpunkt herrschte große Unsicherheit: Wie lange würden die Einschränkungen andauern? Welche gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen würden sich daraus ergeben? Heute, fünf Jahre später, ist COVID-19 weitgehend in den Hintergrund getreten, und viele Aspekte des Alltagslebens haben sich wieder normalisiert – wenn auch nicht in allen Bereichen.

Digitale Transformation unter Zwang

Der Lockdown führte zu einer abrupten Umstellung der Arbeitswelt. Innerhalb weniger Tage mussten Unternehmen auf ortsunabhängiges Arbeiten umstellen, Prozesse digitalisieren und neue Kommunikationsstrukturen etablieren. Systeme wie Microsoft Teams oder Zoom wurden vielfach in Rekordzeit eingeführt – obwohl vergleichbare Digitalisierungsprojekte zuvor jahrelang aufgeschoben oder gar abgelehnt worden waren. Dieses Phänomen wirft rückblickend die Frage auf, warum technologische Veränderungen erst unter massivem Druck umgesetzt wurden.

Das neue Normal

Homeoffice wurde in der Pandemie zum Standard. Während es vor 2020 in vielen Branchen als Ausnahme galt und häufig skeptisch betracht wurde, etablierte es sich im zweiten Quartal 2020 als neues Arbeitsmodell. Auch fünf Jahre später hat sich dieses „neue Normal“ weitgehend gehalten. Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden wieder verstärkt ins Büro zurückholen möchten, stoßen häufig auf Widerstand – insbesondere dann, wenn kein klarer Mehrwert einer Rückkehr erkennbar ist.

Paradigmenwechsel

Historisch betrachtet entstehen gesellschaftliche und wirtschaftliche Paradigmenwechsel oft in Krisenzeiten. Unerwartete Ereignisse wirken als Katalysator und beschleunigen Entwicklungen, die zuvor undenkbar erschienen. Die COVID-19-Pandemie war in dieser Hinsicht ein globaler Wendepunkt, der langfristige Veränderungen in Arbeitswelt, Technologieakzeptanz und gesellschaftlichen Strukturen angestoßen hat.

Quellen:

  • Photo by Ivan Samkov: https://www.pexels.com/photo/woman-having-video-call-in-home-office-4240610/

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